Zu Gast im Dekanat Neu-Ulm

Dekan Kegi Soweto aus Asaroka

 

Mission EineWelt Neuendettelsau machte den Austausch möglich: 2016 arbeitete ich sechs Wochen im Dekanat Asaroka in Papua-Neuguinea mit. Im Gegenzug kam Dekan Kegi Soweto im März/April 2017 für sechs Wochen ins Dekanat Neu-Ulm. Der „Perspektiv- wechsel“ soll die Wahrnehmung füreinander in der weltweiten Kirche schärfen.

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Es bewegte mich sehr, dass das Gros der kirchlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Papua-Neuguinea für ihre Arbeit kein Gehalt bekommt. Sogar Diensttelefon und Fahrtkosten zahlen sie aus eigener Tasche. Dekan Kegi dagegen irritierte der Reichtum der Kirche und die Möglichkeiten, die die Pfarrer haben. „Ihr fahrt überall mit dem Auto hin! Wir laufen auch lange Strecken zu Fuß!“ verglich er.

 

Herausforderung: Flüchtlinge


Den Münsterturm haben wir selbstverständlich bestiegen. Auf der ersten Plattform schlug Kegi vor: „Lass uns umkehren!“ - Zuhause leben sie nämlich ebenerdig in schlichten Häusern oder Hütten. Nachher schaute er immer wieder zurück auf die Turmspitze, stolz darauf, dass er die Herausforderung gemeistert hatte! - Dass schwarzhaarige oder dunkelhäutige Flüchtlinge unser Stadtbild prägen, fiel ihm rasch auf. Er selbst fühlte auch oft fragende Blicke auf sich. „Wo der wohl herkommt?“ Ein kulinarisches Erlebnis war die Einladung zum Essen bei einer syrischen Flüchtlingsfamilie. Shaza hatte aufgekocht. Es gab Makloba, Hühnchenfleisch mit Mandeln. Und das hat geschmeckt! Naiv fragte Kegi mich später, warum wir als Christen die muslimischen Flüchtlinge nicht missionierten… Ich wolle, erklärte ich ihm, diesen Menschen in einer Krisensituation mit christlicher Nächstenliebe begegnen. Die Herausforderung für die Kirche sei es, an einem friedlichen Miteinander zu arbeiten.

 

Katharina und Pfarrerinnen


Im Jahr des Reformationsjubiläums die Lutherstätten zu besuchen, was ein Muß! Dass die Reformation nicht das Werk eines einzelnen charismatischen Theologen war, sondern ein Teamwork aus Theologen, Laien, Politikern, Künstlern und dass der neu erfundene Buchdruck eine Rolle spielte – ein wichtiges Lernziel.

 

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Bewegt stand Kegi am Grabstein von Luthers Ehefrau in Torgau. „So wie Katharina sind die Frauen bei uns in Papua-Nugini, sie arbeiten hart, sie sorgen für die Familie!“, meinte Kegi. Für die Frauenordination seien sie jedoch noch nicht reif.

 

Gottesdienste für Krabbelkinder und Senioren


In den Gemeinden Burgau, Pfuhl-Burlafingen und Reutti erlebte Kegi Krabbelgottesdienste mit Eltern und Kindern und Gottesdienste im Altenheim – die ihm große Freude machten. Diese Zielgruppenarbeit kennt er aus PNG nicht. Er war zu Gast auf einem Bauernhof. Er besuchte das Pastoralkolleg in Neuendettsau und die Kommunität auf dem Schwanberg. Er nahm an einer Kinderfreizeit im Freizeitenheim Kahlrückenalp im Allgäu teil. Dort erlebte er auch den ersten Schnee seines Lebens!

Kegi Sowetos Besuch hat uns wieder enger mit dem Dekanat Asaroka verwoben. Nächstes Jahr wird es spannend, wenn eine Jugenddelegation von dort unsere Jugend besucht!

Ich sage allen Dank, die sich engagiert an Kegi Sowetos Programm beteiligt haben:
Dekanatsjugendreferentin Ute Kling, und die Jugendlichen vom Jugendaustauschprogramm, Jugendreferent Felix Henkelmann, Birgit Jaeger-Brox und Harald Andritschke vom Arbeitskreis Mission, Pfarrerin Katja Baumann, Pfuhl-Burlafingen, Pfarrer Peter Gürth, Burgau und Pfarrer Stefan Reichenbacher, Reutti, sowie Familie Rüd und Familie Kämmer-Frey.

Pfrin. Marion Abendroth, Neu-Ulm